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Gehör sensibilisieren

Genau hinhören lohnt sich

Das Ohr ist immer offen; ohne Unterbruch nimmt es Geräusche wahr, Tag und Nacht. Das Gehör dient der räumlichen Orientierung, fungiert als Warnsystem, reagiert auf die Umwelt und empfängt Informationen. Viele Geräusche verarbeitet das Ohr unbewusst, andere nehmen wir als visuell orientierte Menschen schlicht nicht wahr. Es lohnt sich, dem Gehör und dem Gehörten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um sowohl die eigene akustische (Um-)Welt besser kennenzulernen als auch sich dem enormen Einfluss des Klanglichen auf uns bewusst zu werden. Denn aktives Hören ist eine Lebensbereicherung.

 

Gehörsensibilisierung in der Natur: Was wohl die Insekten zu erzählen haben?
Quelle: https://www.npr.org/sections/13.7/2015/02/19/387462855/can-you-hear-nature-s-sounds, 06.2018

 

Folgende Fragen können als Anstiftung zum genauen Hören dienen:
Welche Geräusche umgeben uns, woher kommen sie?
Kenne ich die Geräusche?
Welche Gefühle lösen sie aus? Stören sie mich oder empfinde ich sie als angenehm?
Kann ich aus den klanglichen Vielfalt einzelne Geräusche heraushören?
Was geschieht, wenn ich mich nur auf eine spezifische Klanggruppe, bspw. Schritte, konzentriere? Erkenne ich dann deren Facettenreichtum?

 

Versuche, eine Lauschminute zu machen. Lege alle Tätigkeiten nieder, stehe, setz oder leg dich hin und schliesse die Augen. Konzentriere dich nun auf das, was du hörst. Öffne die Augen nach mindestens einer Minute wieder und beantworte folgende Fragen:
Wie viele Geräusche habe ich gehört? Kann ich sie orten? Welche Klänge haben mir gefallen, welche weniger?
Du kannst die Lauschminute auch mit Freunden und Familie machen, dann kann das Gehörte anschliessend gemeinsam diskutiert werden.

Ein Soundwalk (Hörspaziergang) kann intensiviert werden, indem man sich die Augen
verbindet und sich so nicht vom Visuellen ablenken lässt.
Quelle: http://www.yogawasserklang.de,06.2018

 

Dieselben Fragen kannst du dir auch bei einem sogenannten Hörspaziergang (soundwalk) stellen: Wie der Namen schon sagt, sitzt man nicht still da und lauscht, sondern spaziert durch die Gegend und konzentriert sich einzig auf die Klänge und Geräusche unserer akustischen Umwelt.