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...mit Raumplanung und Verkehrsführung

Die Autobahn im Wohnzimmer

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Die Luftaufnahme zeigt die Flughafenautobahn A51 bei Opfikon im Jahre 2001 und - mittels Animation - die 2004 fertiggestellte, 600 Meter lange Überdeckung. Ihr Bau wurde 1994 anlässlich einer Volksinitiative beschlossen, um der bereits seit Mitte der 70er-Jahre unerträglich gewordenen Lärmbelastung eine wirkungsvolle Massnahme entgegenzusetzen. Der durchschnittliche Tagesverkehr hatte sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Den Anwohnern wurde mit der Überdeckung eine angenehme Wohnumgebung zurückgegeben; die Lärmimmissionen der Strasse sanken im Zentrum der Überdeckung um 15 dB(A).


Lärm und Mensch präventiv trennen

Lärm beeinträchtigt uns Menschen seit je her, ob das nun stampfende Mühlen, klingende Ambosse oder quiekende Tiere in vorindustrieller Zeit waren oder aber dröhnende Dampfmaschinen und hämmernde Benzinmotoren im Zuge der aufkommenden Industrialisierung. Verändert hat sich nur der Charakter des Lärms; war er anfänglich von rustikaler, vielleicht sogar fast romantischer Art und zeitlich mehr oder minder kontrollierbar, so wurde er im Laufe der Zeit immer mechanischer, dauerhafter und unfassbarer.

Heutzutage weicht man dem Lärm deshalb planerisch überall dort aus, wo er stört bzw. zu stören droht. Die Raumplanung wird so zu einem Instrument der Lärmprävention und versucht, ihn mit gestalterischen Mitteln von Wohngebieten fernzuhalten und nötigenfalls mit baulichen Massnahmen zu mildern. Lärm soll dort entstehen, wo er am wenigsten stört. Repressiver Lärmschutz soll also wenn immer möglich überlüssig gemacht werden. Lärmquellen wie zum Beispiel Autobahnen werden daher in bzw. durch möglichst lärmunempfindliche Gebiete gelegt, Wohnzonen in ruhigeren Ortsteilen geplant. Der Verkehr wird innerorts soweit wie möglich gelenkt, gebremst und verlagert, so dass Lärm dort entsteht, wo er weniger stört.