Suchen

Schleichender Hörverlust...

Das Wichtigste in Kürze...

Nach mehrjähriger Überbelastung des Gehörs werden in der Regel zuerst die hohen Töne im Bereich von 2000 bis 5000 Hz nicht mehr gehört. Diese Frequenzen betreffen den Sprachbereich nur am Rand. Deshalb wird ein schleichend einsetzender Hörverlust zuerst gar nicht bemerkt.
Der Hörverlust kommt schleichend

Für Hörgeschädigte klingt auch der beste Sound nur noch wie aus einem alten Grammophon, teure Hi-Fi-Anlagen sind dann total nutzlos. Ausserdem verschwimmen die Wörter in einem Klangbrei, wenn sich mehrere Personen in einer Gruppe unterhalten. Hör hier selbst, wie ein Gespräch für Hörgeschädigte "klingt".
Hören Sie noch Hi-Fi oder haben Sie schon Tinnitus?

Um einen Hörverlust sicher zu erkennen, muss ein Hörtest bei einem Arzt gemacht werden. Zur ungefähren Einschätzung des Hörvermögens können Sie hier aus 4 online-Hörtests auswählen.
Testen Sie ihre Ohren

Der Hörverlust kommt schleichend

Hörfeld

In jungen Jahren hören wir sehr tiefe Töne mit lediglich 16 Schwingen pro Sekunde (16 Herz) bis zu extrem hohen Tönen mit 20'000 Schwingungen pro Sekunde (20 Kiloherz). Das untenstehende Bild zeigt diesen Bereich der hörbaren Töne (Hörfeld) für junge Menschen mit intaktem Gehör.

 Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

Hörschwelle

Die Hörschwelle entspricht dem Schall(druck)pegel (Lautstärke), bei dem unser Gehör Töne oder Geräusche gerade noch wahrnimmt. Auf der logarithmischen Dezibel-Skala wurde der Hörschwelle für einen 1000-Hz Ton der Wert 0 dB(A) zugeordnet. Wie man am Minimum der Hörschwelle zwischen 2 und 4 Kiloherz (kHz) erkennt, ist das Gehör bei diesen Frequenzen am empfindlichsten. In diesem für das Ohr sensiblen Bereich liegt allerdings auch der für Musik und Sprache wichtige Frequenzbereich.

Schmerzschwelle

Die Schmerzschwelle markiert die Grenze, ab der die Lautstärke nicht mehr ertragen werden kann. Auf der Dezibel-Skala wurde der Schmerzgrenze für einen 1000-Hz Ton der Wert 130 Dezibel (Düsenflugzeug in geringer Entfernung) zugeordnet.

Weitere Infos zu diesen Thehmen finden Sie im Modul "Hören" unter Hörempfindungen".

Hörschwellenverschiebung

Für den Alltag wichtig ist die Grenze, ab der es zu Hörschäden kommen kann. Auf der Hörfeld-Grafik weiter oben sieht man, dass laute Musik mit Schallpegeln über 85 Dezibel das Gehör potentiell gefährdet. Der Hörverlust beginnt zuerst im hohen Frequenzbereich um 4 Kiloherz (kHz). Dort ist das Gehör am empfindlichsten, was durch das Minimum der Hörschwelle bei 4000 Herz (Hz) angedeutet wird.

Hörschwellenverschiebung bei Schädigung des Hörorgans (Maus über das Bild ziehen).
 A. Schmerzgrenze

 B. Hörfeld

 C. Musikbereich

 D. Sprachbereich

 E. Hörschwelle
Mouseover

Wenn die Haarzellen im Innenohr geschädigt sind, verändert sich das Hörfeld des Hörgeschädigten. Die Hörschwelle ist im Vergleich zur Normalhörschwelle meist nach oben verschoben, d.h. Töne werden erst bei höherem Schallpegel gehört.

Gut zu wissen:

Töne im Bereich von 2000 bis 5000 Hz werden in der Regel als erste nicht mehr gehört. Diese Frequenzen betreffen nur die Randbereiche von Sprache und Musik, beispielsweise werden zuerst nur hohe Zischlaute nicht gehört. Der langsam einsetzende Hörverlust wird daher anfangs gar nicht bemerkt. Wegen der schleichenden Ausbreitung wird er erst wahrgenommen, wenn er sich in die tieferen Frequenzen ausgebreitet hat und die Verständigung auch in ruhiger Umgebung immer schwieriger wird. Da eine Behandlung weder mit Medikamenten noch durch eine Operation möglich ist, kann nur noch ein Hörgerät helfen. Allerdings kann auch das beste Hörgerät unser natürliches Gehör nicht vollständig ersetzen.

nach oben

Hören Sie noch Hi-Fi oder haben Sie schon Tinnitus?

Klingt der Sound wie aus einem Grammophon...

Moderne Hi-Fi-Soundanlagen und sogar kleinste, mobile MP3-Player liefern heute beste Klangqualität. Für ein lärmgeschädigtes Ohr klingt allerdings auch der beste Sound nur noch wie aus einem alten Grammophon.

Die Lärmschädigung beeinträchtigt zudem das Auflösungsvermögen des Gehörs. Unterhalten sich mehrere Personen in einer Gruppe, verschwimmen die Wörter in einem Klangbrei. Wie sich das anhört, können Sie hier erleben.


Gehörschadensimulationen
Wetterprognosen
Im Restaurant
Popmusik
Instrumentalmusik
Quelle der Hörbeispiele: SuvaPRO

Bei zirka 30 Prozent der Lärmschwerhörigen tritt auch chronisches Ohrensausen (Tinnitus) auf. Mehr zum Thema Tinnitus finden Sie unter "Tinnitus & die Folgen des Gehörschadens"

...ist ein Hörtest angesagt!

Um einen Hörverlust sicher zu erkennen, muss ein Hörtest bei einem Arzt gemacht werden. Über Kopfhörer werden Töne unterschiedlicher Frequenzen und Pegelhöhen (Lautstärken) abgespielt. Dabei werden die Bereiche ermittelt, die gerade noch gehört werden können. Trägt man Lautstärke und Frequenz in ein Diagramm ein, ergibt sich die individuelle Hörkurve (Audiogramm). Diese zeigt bei verschiedenen Frequenzen, wie gut man hört im Vergleich zu anderen Personen des gleichen Alters.

 Quelle: heise.de

 Quelle Bild/Text: SUVA

Das Audiogramm stellt den temporären Hörverlust nach einem Rockkonzert graphisch dar.


Wenn der Prüfton verglichen mit Gleichaltrigen erst bei einem höheren Schallpegel wahrgenommen wird, ist diese Differenz in Dezibel als Hörverlust nach unten einzutragen. Je höher also die Kurven liegen, desto besser. Bei den höchsten Tönen ist eine Abnahme mit zunehmendem Alter auch ohne Lärm normal (grüne Kurven). Das abgebildete Audiogramm mit einem Einbruch von 40 bis 50 dB bei 4 und 6 kHz ist typisch für die Folge einer temporären Gehörüberlastung durch ein lautes Rockkonzert. Bei 4000 Hz liegt dieses Audiogramm unter der Durchschnittskurve für 60-jährige Männer ohne Lärmbelastung. Dieser Vergleich zeigt, dass ein lärmgeschädigtes Gehör frühzeitig «alt aussieht».

nach oben

Testen Sie ihre Ohren

Online-Hörtest

Geprüft werden die Frequenzen zwischen 500 und 4000 Hz, bei denen zuerst ein Hörverlust eintritt. Bitte beachten Sie: Diese online-Tests sind nicht sehr genau und ersetzen keinen professionellen Test beim Arzt!

Hörtest von resound.ch

Mit diesem Online-Hörtest können Sie Ihre Ohren testen

 Quelle: FGH

nach oben